Herbstproduktion

Presse: Kolpingbühne Starnberg feiert Comeback mit turbulenter Komödie

Beitrag vom Starnberger Merkur vom 23.09.2022

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Endlich können die Schauspielerinnen und Schauspieler der Kolpingbühne Starnberg nach drei Jahren Corona-Pause wieder spielen. In diesem Herbst führen sie die Komödie „Und alles auf Krankenschein“ von Ray Cooney auf.

Starnberg – Eine harte Zeit liegt hinter den Aktiven der Kolpingbühne Starnberg. Drei Jahre lang konnten die Schauspielerinnen und Schauspieler nicht ihrem geliebten Hobby frönen. Das gab es noch nie in der langen Geschichte der Kolpingbühne, die im kommenden Jahr ihr 60. Jubiläum feiert.

Szenenfoto "und alles auf Krankenschein" - Kolpingbühne Starnberg - Foto: Dagmar Rutt, Starnberger Merkur

Letztmals stand die Laiengruppe am 24. November 2019 mit dem „Königlich Bayerischen Amtsgericht“ auf der Bühne. Dann kam Corona – und damit war es vorbei mit Proben, Aufführungen und Applaus. Umso mehr freut sich Spielleiter Josef Hiebl, dass er in diesem Herbst mit seinem Ensemble endlich wieder ein Stück im Pfarrzentrum St. Maria aufführen kann.

Eines war für Hiebl von vorneherein klar: „Es muss ein Stück zum Lachen sein. Nach dieser tristen Zeit wollen wir den Leuten keine schwere Kost bieten.“ Deshalb hat der 78-Jährige, der seit 59 Jahren das Zepter bei der Kolpingbühne schwingt, eine spritzige Komödie ausgesucht – ganz nach seinem Motto: „Wir wollen die Menschen für ein paar Stunden den Alltag vergessen lassen.“ Entschieden hat er sich für die turbulente Farce „Und alles auf Krankenschein“ aus der Feder von Ray Cooney, dessen Werke weltweit Erfolge feiern. Stammgäste der Kolpingbühne kennen bereits die beiden Cooney-Komödien „Außer Kontrolle“ sowie „Und ewig rauschen die Gelder“, die 2000 bzw. 2014 beim Publikum für durchgehende Lachsalven sorgten.

In der Komödie „Und alles auf Krankenschein“ geht es um ein ehrbares Krankenhaus, das zum gnadenlos komischen Tollhaus der Verrücktheiten wird. Aus Ärzten werden im Handumdrehen salbungsvolle Pastoren oder auch Krankenschwestern. Und das alles nur, weil ein 18-jähriger Teenager seinen Erzeuger, Oberarzt Dr. Richard Krüger, sucht und sich plötzlich mehreren Vätern gegenübersieht. Die falschen Papas und mehrere quietschvergnügte Leichen, von echten Polizisten gejagt, bilden gemeinsam ein schrill-vergnügtes Chaos, in dem ein Gag den nächsten jagt.

Die Wahl fiel auch deswegen auf dieses Stück, weil es nur eine kleine Besetzung erfordert. Zehn Rollen sieht die Komödie vor, wobei Hiebl drei Figuren doppelt besetzt hat. An den zehn Aufführungsterminen stehen also heuer nur 13 Schauspielerinnen und Schauspieler auf der Bühne – in früheren Vorstellungen der Kolpingbühne waren es mitunter auch schon über 50. „Einige unserer Schauspieler, insbesondere die älteren, wollten wegen der Corona-Pandemie noch nicht wieder spielen“, erklärt Hiebl, der aber froh ist, dass sich in den drei zurückliegenden Jahren praktisch kein Mitglied abgemeldet hat.

„Aber es war schon auffällig, dass bei unseren monatlichen Treffen einige weggeblieben sind“, sagt Hiebl. Deshalb betont er auch immer wieder, dass die Türen bei der Kolpingbühne für jede und jeden offenstehen. „Wir brauchen immer wieder neue Leute, sei es als Schauspieler, für die Technik, den Bühnenbau, die Garderobe oder für die Maske.“ Glücklich ist Hiebl, dass aus der Jugendgruppe immer wieder junge Schauspieltalente nachrücken. Im aktuellen Stück sind zwei Nachwuchsspieler integriert: Katharina Pillmann und Julian Rupprecht teilen sich die Rolle des Teenagers.

Seit Ende August laufen die Proben für „Und alles auf Krankenschein“. Und Hiebl hat festgestellt, dass die Schauspieler „voller Begeisterung und mit Feuereifer dabei sind. Es macht richtig Spaß“. Allerdings stellt ihn die noch immer nicht überwundene Pandemie vor immense Herausforderungen. Geprobt wird konsequent mit FFP2-Masken. Dennoch hat sich bereits ein Mitglied des Ensembles infiziert – wohlgemerkt nicht während der Proben, sondern auf einer anderen Veranstaltung. Ergo fällt dieser Schauspieler für mindestens eine Woche aus. „Das macht das Proben nicht gerade leichter“, sagt Hiebl.

Trotz aller Widrigkeiten hat sich die Kolpingbühne Starnberg dafür entschieden, wie gewohnt zehn Aufführungen anzubieten. Premiere ist am Donnerstag, 27. Oktober, um 20 Uhr. Und auch den Eintrittspreis hat sie bewusst nicht erhöht. Wie in den vergangenen Jahren kostet ein Ticket zehn Euro. „Alles wird zurzeit immer teurer, da wollten wir von den Leuten nicht auch noch mehr verlangen“, sagt Hiebl.

Die Verpflegung in der Pause wird es ebenfalls geben. Und auch der Saal im Pfarrzentrum soll wie gewöhnlich für rund 200 Besucher bestuhlt werden – „wenn alles normal bleibt und die momentanen Regeln gelten“, erklärt der Spielleiter, der hofft, dass möglichst viele Zuschauer zu den Vorführungen kommen werden.

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Oliver Schwab